Geschichte


Einführung zur Geschichte des Zeltlagers am Ebnisee

Das Zeltlager Salbengehren am Ebnisee hat sich zu einer Freizeiteinrichtung entwickelt, die über die Grenzen des Rems-Murr Kreises bekannt ist.

 

Nach dem Zusammenbruch 1945  wurde im Einvernehmen mit der Militärregierung am 25. Januar 1947 der Sportkreis Backnang gegründet, dessen 1.Vorsitzender Emil Erlenbusch war. Diese Ära des Wiederaufbaus im Sportkreis Backnang sollte auf die soziale Betreuung der Jugend in der Errichtung des Zeltlagers auf dem Salbengehren ihren Niederschlag finden.

 

Schon im Jahr 1949 fasste der damalige Sportkreisausschuss  mit dem Kreisjugendrat den Beschluss, ein Zeltlager zur Erholung der Kinder durchzuführen.

 

In Verhandlungen mit dem Ebniseeverein ( Überlassung des vorgesehenen Zeltplatzes am Salbengehren ), mit dem Landschaftsschutzverband, der Gemeinde Kaisersbach und der Stadt Backnang sowie den Landratsämtern Waiblingen und Backnang wurden die Voraussetzungen geschaffen.

 

Nach 1 ½ jährigem zähen Ringen konnte am 25. Juli 1951 das erste Zeltlager am Salbengehren mit 4 Durchgängen zu je einer Woche mit 158 Kindern, nach Geschlechtern getrennt, eröffnet werden.

 

Die ersten Lagerleiter waren zugleich die Initiatoren Emil Erlenbusch und Adolf Weiß mit ihren Frauen und Lucie Adolf als Helferinnen.

In das Lager aufgenommen wurden Kinder im Alter von 10-12 Jahren, auch solche, die keinem Turn- oder Sportverein angehörten.

Warum Ebnisee?

Weil er den Backnangern bekannt war. Weil der reizend gelegene Ebnisee inmitten des Welzheimer Waldes ein viel besuchter Ausflugs- und Erholungsort war und weil auch viele Backnanger dort gerne spazieren, rudern, baden und Eis laufen gingen.

 

Weil der Ebnisee alle Kriterien für die Durchführung eines Jugendzeltlagers aufwies.

 

Der künstlich angelegte See hieß früher Ebensee ( See auf der Ebene ). Ein am Südufer des Sees errichteter Damm staut die Wieslauf und bildet gleichzeitig die Fahrstrasse.

 

Der Salbengehren am Nordrand des Sees, eine sanft ansteigende Kuppe, die nur von Matten und wenigen Äckern bedeckt ist, bildete den idealen Zeltplatz, wo die Kinder in freier Natur bei Sport und Spiel frohe Ferientage in ungezwungener Gemeinschaft verbringen können.

 

Verheißungsvoller Anfang und doch…

Eine Freizeiteinrichtung war geschaffen worden, die natürlich noch lange nicht das Endziel darstellte, sondern einen verheißungsvollen Anfang. Im Laufe der Jahre sollte das Lager noch viele Veränderungen erfahren.

 

… und doch wie sah das Leben im Lager aus ?

 

Zum Waschen musste man an den 50m entfernten Brunnen gehen. Von dort musste auch das Wasser in Eimern und Kannen ins Lager gebracht werden.

 

Zum Essen musste man täglich dreimal schön brav und bieder in die `Waldschenke´, eine Wirtschaft am Westufer des Sees, gehen.

 

Das Gelände um den Salbengehren war ein offener, unkontrollierbarer Zeltplatz mit oft bis zu 800 Zelten, was die Beaufsichtigung sehr erschwerte. Belästigungen und Ruhestörungen blieben nicht aus.

 

Der Boden in der leichten Neigung zum See erschwerte das Aufstellen der Zelte und die Feldbetten standen auf nacktem Boden. Es wurde allgemein festgestellt, dass beim Zelten in größerem Stil auf feste Bauten auf lange Sicht nicht verzichtet werden konnte.

 

Mit Hilfe der Stadt Backnang, der Forst und Landratsämter wurde im Jahr 1953  der Gedanke ein festes Haus zu erstellen Wirklichkeit.

 

Ein Holzhaus mit Aufenthaltsraum und Küche schufen die Voraussetzungen das die Mahlzeiten in einem ordentlichen, hygienisch einwandfreien Raum eingenommen und das Essen in einer gut eingerichteten Küche zubereitet werden konnten.

 

Am 25. Juli 1953 wurde das Haus in Anwesenheit namhafter Gäste seiner Bestimmung übergeben.

 

 

Verlegung des Zeltlagers

Verschiedene Gründe waren maßgebend, das im Juli 1963 das Lagergebäude vom öffentlichen Zeltlagerplatz zum Wald hin verlegt wurde.

Die sanitären Anlagen ( Donnerbalken ) entsprachen nicht mehr den von Seiten Gesundheitsbehörden geforderten Anforderungen. Ein Erstellen von Sanitären Anlagen auf dem alten Platz war nicht möglich. Die neu zu erstellenden Anlagen hätten das gut einzusehende Landschaftsbild am Salbengehren ungünstig beeinflusst.

 

 

 

 

 

 

 

 


Baumaßnahmen

Der Landkreis Waiblingen ließ den Zufahrtsweg zum Salbengehren ausbauen.

 

Der Kaisersbacher Bürgermeister Adolf Walcher löste sein Versprechen in Form der Wasserversorgung ein und ließ auf Kosten der Gemeinde Kaisersbach eine Wasserleitung zum Lagergebäude verlegen.

 

Eine Stromleitung wurde zum Lagerplatz weitergeführt.

 

Das alte Lagergebäude wurde sorgfältig in seine Teile zerlegt und vergrößert am neuen Platz am Waldrand wieder aufgestellt. Dazu kam die Erstellung eines neuen Gebäudes mit Wasch-, und WC Räumen.

 

Mit den neuen Gebäuden und der günstigen Lage des Zeltlagerplatzes gelang der Sprung vom reinen Zelten zur Jugenderholung.

 

Weiterer Ausbau des Zeltlagers

Durch Zusammenschluss der Landkreise Backnang und Waiblingen wurde im Oktober 1972 der Sportkreis Rems-Murr gegründet.

 

Sportkreisvorsitzender Erich Friesch und die für das Zeltlager verantwortlichen Mitarbeiter Emil Erlenbusch und Eckhart Wagner trieben die Weiterentwicklung voran. Die Küche wurde neu eingerichtet. Für das neu erworbene große Spielzelt wurde ein Makadambelag erstellt. Die Zeltroste wurden auf Sockel gestellt. Am Westhang des Zeltlagers wurde ein Spielplatz erstellt. Beim Küchentrakt wurde ein Vordach angebracht.

 

1978 erfolgte der Kauf und die Installation eines Flüssiggas-Lagertanks für den Gasherd in der Küche und zum beheizen des Aufenthaltsraumes.

 

1985 wurden in den Waschräumen Duschen installiert.

 

1992 erfolgte der Anschluss des Abwassers an die Kanalisation.

 

Zeltlager am Ebnisee droht  Untergang….

war die Schlagzeile in der Backnanger Kreiszeitung.

 

Beim außerordentlichen Sportkreistag in Althütte wurde sogar bereits nach der Planierraupe gerufen, um das Lager nieder zu walzen.

 

Eine neue Ebnisee – Kommission mit dem Ehrenvorsitzenden des Sportkreises Giselher Gruber, Martin Crämer, , Friedrich Seibold, Eugen Holzwarth und Joachim Kristen stellte sich der Planierraupe entgegen. Es wurden neue Aufgaben verteilt, es wurde neu kalkuliert und verhandelt. Und es wurde angepackt.

 

Im August 1999 lauteten die Schlagzeilen: ``Im Zeltlager Salbengehren herrscht wieder Leben´´  und ``Zeltlager Salbengehren erstrahlt in neuem Glanz.´´


Im Jahr 2000 wurde mit der Forstverwaltung ein eigener Gestattungsvertrag abgeschlossen.

 

2001 feierte das Zeltlager gemeinsam mit dem Ebniseeverein das 50-jährige Jubiläum.

 

Mit der finanziellen Unterstützung von Landkreis Rems-Murr, Naturpark Schwäbisch-

 

Fränkischer Wald und der Kreissparkasse Waiblingen konnte mit dem Umbau begonnen werden. Sportkreis und Sportkreisjugend beteiligten sich an den anfallenden Kosten von 350 000 DM.

 

Am 15. März 2002 war der Spatenstich zum Neubau und am gleichen Abend wurde der Verein Freizeitstätte am Ebnisee gegründet, der für den laufenden Betrieb zuständig ist. Die Vorstandsmitglieder kommen aus Sportkreis und Sportkreisjugend Rems-Murr.

 

Im Mai 2002 konnten die ersten Gruppen das neue Gebäude in Betrieb nehmen.

 

Durch den Einbau einer Solaranlage im Jahr 2009 konnte das Warmwasserangebot zum Duschen mit einem größeren Behälter auf umweltfreundliche Warmwasserversorgung umgestellt werden.

 

Eine weitere Baumaßnahme wurde im Jahr 2016 umgesetzt.

 

Nachdem im Jahr 2009 die ersten Gespräche und Baupläne für ein neues Sanitärgebäude entworfen wurden, dauerte es 6 Jahre bis die Finanzierung des neuen Gebäudes gesichert war. Der Abriss des 1963 erstellten Gebäudes am Waldrand wurde im November 2015 eingeleitet. Am 30. April 2016 konnte der neue Sanitärtrakt, der den heutigen Standards und Anforderungen entspricht eingeweiht werden.